Legasthenie-Diagnose: Die Reise von der Feststellung zur Diagnose

Zwischen Legasthenie und Leseschwierigkeiten zu unterscheiden, ist ausschlaggebend dabei, Ihrem Kind die richtige Unterstützung zu bieten. Eine offizielle LRS-Diagnose kann einen umfassenden Bericht über die Stärken und Schwächen Ihres Kindes ergeben, was Ihnen und der Schule Ihres Kindes dabei hilft, den besten Ansatz für die Lernförderung zu finden.

Allerdings benötigt man nicht für jede Lernschwäche eine Diagnose. Lehrer und Eltern können dennoch geeignete Maßnahmen anwenden, um zusammen die Art und Ursache der Schwierigkeiten zu ermitteln und gezielte Fördermethoden zu finden, die auf die speziellen Bedürfnisse Ihres Kindes zugeschnitten sind.

Student doing a reading assessment
Credit to Mikhail Nilov

Sollte ich mich um eine Diagnose für mein Kind bemühen?

Dies ist eine wichtige Frage, besonders, da Eltern privat für die LRS-Diagnose ihres Kindes aufkommen müssen.

Der Weg von der Feststellung zur Diagnose kann für jede Person anders aussehen. Dennoch finden wir es wichtig, darauf zu achten, was am Anfang der Grundschulzeit passiert, da es zunächst schwierig ist, den Unterschied zwischen einem Kind, das Schwierigkeiten beim Lesenlernen hat, und einem Kind mit LRS zu erkennen. Dies führt oft dazu, dass Eltern und Lehrkräfte eine abwartende Haltung einnehmen, was die Entscheidung für eine Diagnose oft zwei oder drei Jahre hinauszögern kann.

Wie sollte man eine Diagnose betrachten?

Ich möchte ein paar Worte darüber loswerden, denn aus all meinen Gesprächen mit Eltern ziehe ich, dass es verschiedenste Meinungen zu einer Diagnose gibt - sowohl positive als auch negative -, doch generell ist es für jedes Elternteil ein wichtiges Thema. Und wie Eltern auf eine positive Diagnose reagieren, beeinflusst, wie die Kinder ihre Legasthenie selbst wahrnehmen.

Die Diagnose selbst ist weder gut noch schlecht - es ist ein Tatsachenbericht. Doch natürlich hat dieser auch Auswirkungen.

Manche Eltern sorgen sich darum, dass eine positive LRS-Diagnose eine schwere Last für ihr Kind darstellt. In Ländern und Kulturen, in denen noch nicht sehr offen über Legasthenie gesprochen wird oder in denen Legasthenie gesetzlich als ‚Behinderung‘ angesehen wird (wofür sich die Eltern in der Regel eingesetzt haben, damit Kinder mit LRS für besondere Fördermaßnahmen in Frage kommen), wollen viele Eltern ihr Kind nicht als Legastheniker oder demnach als ‚behindert‘ abstempeln. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese negative Wahrnehmung von Legasthenie von mangelndem Verständnis der Erkrankung herrührt, was nach und nach korrigiert wird.

Eine LRS-Diagnose einzuholen gibt den Schwierigkeiten Ihres Kindes einen Namen und eine Erklärung. Sie ermöglicht, die nötigen Fördermaßnahmen zu ergreifen. Viele Eltern erklären, dass es eine Erleichterung für ihr Kind ist, zu verstehen, dass ihre Schwierigkeiten mit einer Erkrankung wie Legasthenie zusammenhängen, statt ihre Fähigkeiten in Frage zu stellen.

Es hilft Kindern außerdem, zu wissen, dass nun von allen verstanden wird, weshalb sie nicht gut in der Schule sind. Eltern und Lehrer sind sich nun „offiziell“ einig, dass es nicht die Schuld des Kindes ist, dass es nicht leistungsschwächer als andere ist und dass es sich nicht weniger anstrengt. Mit anderen Worten: Eine Legasthenie-Diagnose kann dazu beitragen, mögliche Schuldzuweisungen und Druck abzubauen, die das Kind von außen wahrnimmt oder selbst empfindet.

Wann sollte ich eine Diagnose in Betracht ziehen?

Wenn Ihr Kind in die Grundschule kommt, beginenn die Anzeichen eher wie Legasthenie auszusehen und weniger wie Anfangsschwierigkeiten beim Lesenlernen.

Wenn Ihr Kind noch nicht alle Buchstaben benennen kann, Probleme dabei hat, seinen eigenen Namen zu buchstabieren, keine einfachen, einsilbigen Wörter lesen kann, die es bereits gelernt hat, und allgemein sehr zögerlich liest, sollten Sie nach weiteren Anzeichen Ausschau halten.

Eventuell fällt Ihnen außerdem verändertes Verhalten auf: Ihr Kind möchte nicht lesen, es sagt, dass es nicht gern liest und es hat Angst vor der Schule - es kommt zu spät oder klagt am Morgen über Bauchschmerzen.

Nach welchen Anzeichen sollte ich Ausschau halten?

Wenn Sie über einige Monate hinweg feststellen, dass die schulische Leistung konstant von diesen Schwierigkeiten beeinträchtigt wird, ist dies ein klares Zeichen dafür, den Weg zur Diagnose anzutreten. Sobald Sie bemerken, dass Ihr Kind in der Schule keine guten Leistungen erbringt, und dies größtenteils auf seine sprachlichen Probleme zurückzuführen ist, sollten Sie eine Legasthenie-Diagnose in Betracht ziehen.

An diesem Punkt ist es wichtig, mit der Lehrkraft des Kindes zu sprechen. Dies wird Ihnen dabei helfen, drei Aspekte zu bestätigen:

  1. Wie entwickelt sich das Lesen des Kindes? Wie schneidet es nach den Erwartungen der Lehrkraft ab oder wie weit sollte es laut Lehrplan sein?
    Darauf sollten Sie achten: Jedes Kind lernt in einem anderen Tempo, doch es gibt bestimmte Fähigkeiten, die es an bestimmten Punkten des Lehrplans beherrschen sollte. Sie suchen nach einem allgemeinen Hinweis darauf, ob Ihr Kind auf dem richtigen Weg ist oder nicht, und zwar auf hohem Niveau.
  2. Hat Ihr Kind durch zusätzliche Förderung Fortschritte gemacht? An diesem Punkt haben die Lehrkraft oder Sie selbst Ihrem Kind zusätzliche Aufmerksamkeit geschenkt, um dabei zu helfen, den Rückstand zu beheben. Wie effektiv waren diese Bemühungen? Darauf sollten Sie achten: Das Kind hat sich nicht im Verhältnis zu den zusätzlichen Anstrengungen verbessert. Bei einigen Kindern werden die Schwierigkeiten sogar schlimmer.
  3. Hat Ihr Kind größere Probleme als Gleichaltrige? Gibt es einen deutlichen Unterschied zwischen seinen Ergebnissen und denen seiner Klassenkameraden? Darauf sollten Sie achten: Der Rückstand wird langsam immer größer, statt sich zu verringern.

Es entsteht eine Lernlücke zwischen den Kindern mit und den Kindern ohne Legasthenie. Diese wird mit der Zeit immer größer, da Legastheniker von ihren Leseschwierigkeiten ausgebremst werden. Diese Lücke ist ein Zeichen dafür, dass Sie Maßnahmen ergreifen sollten, zum Beispiel sollten Sie über eine Legasthenie-Diagnose nachdenken und recherchieren, was dafür nötig ist und was es für Ihr Kind bedeutet. Je früher Sie Hilfsmittel und Ansätze finden, die Ihrem Kind beim Schließen der Lücke helfen, desto besser.

In unseren Artikeln über frühe Anzeichen von Legasthenie finden Sie eine umfassendere Liste der Anzeichen, auf die Sie in jedem Alter und Schuljahr achten sollten.

Vertrauen Sie auf Ihr Bauchgefühl

Oft bitte ich Eltern, sich eine einfache Frage zu stellen: Können Sie verstehen oder begründen, weshalb Ihr Kind solche Schwierigkeiten hat? Sie kennen seine Fähigkeiten besser als jeder andere. Sie wissen, was Ihr Kind kann, wissen, wie viel es außerhalb der Schule lernt, wissen, wie viel Mühe Sie sich zusammen bei den Hausaufgaben geben. In Anbetracht all dieser Aspekte, erscheint es Ihnen plausibel, dass Ihr Kind solche Schwierigkeiten hat? Hier geht es eher darum, als Elternteil auf sein Bauchgefühl zu hören.

Eltern von Kindern mit LRS sagen mir fast immer, dass sie nach Antworten gesucht haben, weil sie wussten, dass etwas nicht stimmt, lange bevor irgendjemand glaubte, es sei ein Grund zur Sorge. Sie konnten sich nicht erklären, dass ihr Kind, das sie immer als clever und neugierig kannten, solche Probleme hat. Eltern trauen sich oft nicht, dies auszusprechen, bis es eine Bestätigung von außen gibt, dass diese Schwierigkeiten nicht normal sind. Aber wenn Ihr Bauchgefühl Ihnen sagt, dass etwas nicht stimmt, vertrauen Sie darauf und beginnen Sie, nach Antworten zu suchen.

Welche Schritte sollte ich unternehmen, um mein Kind diagnostizieren zu lassen?

Wie nimmt man in Anbetracht der oben genannten Punkte das Thema Legasthenie-Diagnose am besten in Angriff? Hier sind die Schritte, von denen mir Eltern erzählen, dass sie sie unternommen haben - oder sie wünschten, sie hätten es getan:

  1. Nutzen Sie kostenlose Legasthenie-Tests.Im Internet gibt es eine Vielzahl von Tests, die Sie machen können, um zu verstehen, ob Ihr Kind tatsächlich an LRS leiden könnte. Diese Tests bieten keine offizielle Diagnose, aber es geht darum, ob Sie Ihr Kind in den Fragen, die dort gestellt werden, wiedererkennen. Vielleicht entdecken Sie kleine Details, unauffällige Angewohnheiten oder unerwartete Fähigkeiten, von denen Sie nicht wussten, dass sie mit Legasthenie zusammenhängen können. Wir wissen, dass Ihnen solche Tests dabei helfen können, Klarheit zu schaffen und zu entscheiden, ob Sie in eine Diagnose investieren sollten. Deshalb bieten auch wir einen kostenlosen Online-Legasthenie-Test an.
  2. Sprechen Sie mit den Lehrkräften Ihres Kindes über Ihre Vermutung- die Lehrkräfte sind in der Lage, Ihre Bedenken über Ihr Kind zu bestätigen, da sie seine Leistung mit der seiner Klassenkameraden vergleichen können. Wenn sie nichts Ungewöhnliches festgestellt haben, Sie aber sicher sind, dass es etwas gibt, das untersucht werden muss, ziehen Sie in Betracht, an die Schule selbst oder die Sonderpädagogen der Schule heranzutreten, um Ihre Bedenken zu besprechen.
  3. Suchen Sie nach Testmöglichkeiten- ein offizieller Legasthenietest kann schwierig zu bekommen sein, vor allem, wenn er zeitnah benötigt wird. Lesen Sie unseren Artikel darüber, was Sie erwarten sollten und wie Sie sich auf einen LRS-Test vorbereiten können. Eine Schule benötigt keine offizielle Diagnose, um Ihr Kind zu fördern, aber eine diagnostische Beurteilung kann dazu beitragen, dass die richtigen Fördermaßnahmen ergriffen werden. Es kann schwierig sein, herauszufinden, wo man anfangen soll. Deshalb bietet die GoLexic App ein personalisiertes Programm für Ihr Kind, das sich auf das Üben von grundlegenden Fähigkeiten für das Lesen in kleinen, strukturierten Einheiten konzentriert.
  4. Machen Sie den Test- das Ziel des Tests ist es, den individuellen Lernstil Ihres Kindes zu ermitteln und Informationen über seine Lese-, Buchstabier- und Schreibfähigkeiten zu sammeln, um zu bestimmen, ob ein klarer Unterschied zwischen dem allgemeinen Fähigkeitsniveau und seinen Lese- und Schreibfähigkeiten besteht. So können andere Faktoren berücksichtigt werden, die das Lernen beeinträchtigen könnten, und es kann ermittelt werden, ob Anpassungen vorgenommen werden müssen, um sicherzustellen, dass Ihr Kind ausreichend unterstützt wird, um den Lehrplan und die Prüfungen vollständig zu absolvieren.

Was passiert, nachdem wir eine Diagnose erhalten haben?

Wenn bei Ihrem Kind Legasthenie diagnostiziert wird: Eine LRS-Diagnose hilft Ihnen mit konkreten Informationen über die Schwächen und Stärken Ihres Kindes weiter, welche Sie dann nutzen können, um gemeinsam mit der Schule Ihres Kindes zu bestimmen, welche die richtigen Fördermaßnahmen für Ihr Kind sind.

Wenn Ihr Kind eine negative Legasthenie-Diagnose erhält: Selbst ohne eine LRS-Diagnose bieten die meisten Schulen Förderangebote für Kinder, die im Vergleich zu Gleichaltrigen Leseschwierigkeiten haben. Legasthenie-Fördermethoden können zudem hilfreich für Leseschwierigkeiten auf jeden Niveau sein, daher gibt es immer Möglichkeiten, um Leseschwierigkeiten entgegenzuwirken. Dies ist oft eine schwierige Position für Eltern, da ihr Kind weiterhin Probleme hat und zusätzliche Unterstützung benötigt, und dennoch nicht von der Förderung und den Strukturen profitieren kann, die für Legastheniker entwickelt wurden.

Deshalb haben wir GoLexic so entwickelt, wie es ist. Die App ist für Kinder mit LRS entwickelt worden, ist jedoch hilfreich für jedes Kind, das Probleme mit dem Lesen hat, und man benötigt keine Diagnose. All die Gespräche, die ich über die Jahre mit Eltern geführt habe, haben mir gezeigt, dass ein solches Hilfmittel gefehlt hat, und dass dadurch viele Kinder auf der Strecke blieben.

Wie hilft die GoLexic App Kindern mit LRS?

Entdecken Sie, wie GoLexic phonologische Fähigkeiten, Buchstabenerkennung, Dekodierfähigkeiten und orthografisches Wissen trainiert.

1 Kommentar zu „Dyslexia diagnosis: The Journey from Identification to Diagnosis“

  1. Pingback: A Comprehensive Guide to Dyslexia Tests: Everything You Need to Know - Free Dyslexia Test

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